Immobilienbewertung nach dem Bewertungsgesetz
Erhalten Sie einen Überblick über die Regelungen im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung.
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Allgemeine Informationen
Die steuerliche Immobilienbewertung für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer richtet sich zwingend nach den Regelungen des Bewertungsgesetzes. Allerdings haben Steuerzahlende die Möglichkeit, den niedrigeren gemeinen Wert durch ein fundiertes Sachverständigengutachten nachzuweisen.
Was Sie in unserer Veranstaltung erwartet
Das Webinar „Immobilienbewertung nach dem Bewertungsgesetz“ erläutert anschaulich, welche Regelungen im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung maßgebend sind. Dadurch können Sie als Sachverständige:r die Wertansätze und Bewertungsgrundlagen der Finanzverwaltung prüfen und nachvollziehen. Zu den ab 2023 aktualisierten Regelungen hat die Finanzverwaltung gleich lautende Erlasse herausgegeben, die für die Finanzämter bindend sind. Insoweit ergeben sich neue Berichtigungsmöglichkeiten bei einem nachträglich erzielten Kaufpreis.
Die Steuerzahlenden können einen von der steuerlichen Bewertung unabhängigen Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts durch ein Sachverständigengutachten führen. Seit 2021 verlangt der Gesetzgeber jedoch auch einen Nachweis über die hinreichende Qualifizierung durch eine konkrete Zertifizierung von Sachverständigen.
Das Webinar zeigt die genauen Einflussmöglichkeiten eines Sachverständigengutachtens auf, damit die letztlich „richtige“ Steuer festgesetzt werden kann. Die Kriterien, die das Finanzamt bei der praktischen Prüfung von Sachverständigengutachten anzulegen hat, werden ebenfalls erläutert. Dazu gehört auch das Spannungsfeld zwischen einem Gutachten und der steuerlichen Berücksichtigung von Belastungen.
Das Webinar besteht aus 3 Modulen mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.
Modul 1 – Steuerliche Bewertung von unbebauten Grundstücken für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
Das erste Modul unserer Veranstaltung erläutert Ihnen anschaulich, welche Regelungen bei der steuerlichen Bewertung von unbebauten Grundstücken gelten. Das Modul erläutert ebenfalls die im Steuerrecht erforderliche Abgrenzung der Betriebsvorrichtungen vom Grundvermögen, die in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung ist.
Modul 2 – Steuerliches Vergleichs-, Ertrags- und Sachwertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
Mit dem Jahressteuergesetz 2022 hat der Gesetzgeber eine Vielzahl von Vorschriften angepasst, die ab dem 01.01.2023 maßgebend sind. Die aktuellen Änderungen sollen das Bewertungsgesetz an die ImmoWertV 2021 anpassen. In diesem Modul wird die steuerliche Bewertung im Ertragswertverfahren dargestellt. Zudem stellt das Modul auch die Änderungen des Bewertungsgesetzes dar, die durch das Jahressteuergesetz 2024 zu beachten sind.
Zusätzlich erläutert das Modul 2 das reformierte Sachwertverfahren, bei dem seit 2023 ein Regionalisierungsfaktor und die Berücksichtigung eines Alterswertminderungsfaktors eingeführt worden ist.
Modul 3 – Anforderungen an den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts bei der steuerlichen Grundbesitzbewertung
Die Regelungen des Bewertungsgesetzes enthalten eine Vielzahl von Pauschalierungen, so dass die Streubreite der Ergebnisse entsprechend ausfällt. Bei Überbewertungen haben die Steuerzahlende allerdings die Möglichkeit, den niedrigeren gemeinen Wert durch ein fundiertes Sachverständigengutachten nachzuweisen.
Seit Juli 2021 verlangt die Finanzverwaltung auch einen Nachweis über die hinreichende Qualifizierung durch eine konkrete Zertifizierung von Sachverständigen. Gutachten, die von nicht hinreichend zertifizierten Sachverständigen eingereicht werden, weist das Finanzamt zurück. Zu den Einzelheiten des Nachweises des niedrigeren gemeinen Werts hat die Finanzverwaltung gleich lautende Erlasse herausgegeben, die für die Finanzämter bindend sind. Insoweit gesteht die Finanzverwaltung neue Berichtigungsmöglichkeiten bei einem nachträglich erzielten Kaufpreis zu.
Der Bundesfinanzhof hat eingefordert, dass der Nachweis auch bei der Ermittlung des Grundsteuerwerts zulässig ist. Dementsprechend lässt der Gesetzgeber mit dem Jahressteuergesetz 2024 auch bei der Grundsteuer Sachverständigengutachten zu.
Vorteile
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Sie erhalten einen kompakten Überblick über die Regelungen, die im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung maßgebend sind.
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Sie lernen, welche Pauschalierungen der Gesetzgeber bei der steuerlichen Bewertung vorgibt.
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Sie erfahren, welche Kriterien das Finanzamt bei der praktischen Prüfung von Sachverständigengutachten anzulegen hat.
Zielgruppe
Das Webinar richtet sich an Sachverständige, Mitglieder von Gutachterausschüssen, Steuerberater: innen, Fachanwälte und Fachanwältinnen für Steuerrecht und alle Interessierten.
Agenda
Planung
Modul 1 | Montag, 10.11.2025 | 10.00 – 11.30 Uhr
Modul 2 | Donnerstag, 13.11.2025 | 10.00 – 11.30 Uhr
Modul 3 | Dienstag, 18.11.2025 | 10.00 – 11.30 Uhr
Themenübersicht
Die folgende Übersicht enthält eine Auswahl aller Themenbereiche, welche in den Modulen 1 bis 3 unserer Veranstaltung behandelt werden.
Modul 1 – Steuerliche Bewertung von unbebauten Grundstücken für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
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Einführung
Steuerliche Maßgeblichkeit bei der Erbschaft-/Schenkung-/Grunderwerbsteuer
Auswirkungen einer Bewertung
Escape-Klausel durch Sachverständigengutachten
Umfang des Grundvermögens -
Begriffsbestimmungen
Gebäudebegriff
Abgrenzung von den Betriebsvorrichtungen
Vorrang der steuerlichen Verfahren
Definition der Grundstücksarten und neuer Wohnungsbegriff -
Bewertung von unbebauten Grundstücken
Bodenrichtwerte der Gutachterausschüsse
Maßgeblicher Grundstücksmarktbericht
Wertbeeinflussende Merkmale
Enge Grenzen der Modifikation von Bodenrichtwerten
Planungsrechtliche Geschossflächenzahl
Abweichende Grundstücksgröße
Wertrelevante Geschossflächenzahl -
Grenzen des Pauschalverfahrens
Modul 2 – Steuerliches Vergleichs-, Ertrags- und Sachwertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
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Allgemeines
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Vergleichswertverfahren
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Ertragswertverfahren
Förmliches Feststellungsverfahren
Bewertungsverfahren in Abhängigkeit der Grundstücksarten
Berechnungsschema -
Ermittlung des Gebäudeertragswerts
Ermittlung der maßgebenden Miete
Umfang in den Mietertrag einzubeziehenden Beträge
Nicht zur Miete gehörende Zahlungen
Voraussetzungen für den Ansatz der üblichen Miete
Bestimmung des Jahresertrags bei Ferienwohnungen
Ableitung der üblichen Miete aus dem Mietspiegel
Ableitung der üblichen Miete aus dem zu bewertenden Objekt
Angepasste Bewirtschaftungskosten nach dem Jahressteuergesetz 2022
Index 2024
Wirtschaftliche Gesamtnutzungsdauer
Gründe für eine Verlängerung der Gesamtnutzungsdauer
Kapitalisierung des Gebäudereinertrags
Bestimmung des Liegenschaftszinssatzes nach dem Jahressteuergesetz 2022
Ansatz des gesetzlich festgelegten Liegenschaftszinssatzes -
Sachwertverfahren
Förmliches Feststellungsverfahren
Bewertungsverfahren in Abhängigkeit der Grundstücksarten
Berechnungsschema -
Ermittlung des Gebäudesachwerts
Tabelle Regelherstellungskosten
Jährliche Baupreisindizes
Index 2024
Regionalisierungsfaktor nach dem Jahressteuergesetz 2022
Alterswertminderung nach dem Jahressteuergesetz 2022
Ansatz eines Mindestwert-Restwerts
Wertzahlen
Brutto-Grundfläche
Änderung bei besonders werthaltigen Außenanlagen
Rechtsprechung: „Regelmäßiger“ Mindestwertansatz im Sachwertverfahren -
Grenzen des Pauschalverfahrens
Modul 3 – Anforderungen an den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts bei der steuerlichen Grundbesitzbewertung
- Steuerliche Auswirkung
- Voraussetzungen für den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts
- Kriterienkatalog
- Umgang des Finanzamtes mit Belastungen durch ein Nießbrauchsrecht
- Anforderungen an Sachverständige von Seiten des Finanzamts (Zertifizierung)
- Gleich lautende Ländererlasse
- Rechtsprechung zu Miteigentumsanteilen
- Berichtigungsmöglichkeit durch Kaufpreis
Rahmenprogramm
Referent:innen
Organisatorische Hinweise
WEBINARINFORMATIONEN
Wichtige Hinweise
Wir freuen uns über Fallbeispiele oder explizite Themen aus Ihrem Unternehmensalltag, welche – spätestens 2 Wochen vor Veranstaltungsbeginn – vorab per E-Mail eingereicht werden können.
In der Teilnahmegebühr enthalten
- Teilnahmebescheinigung
- Umfangreiche Vortragsunterlagen (digital)
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Die Veranstaltung erfolgt über die Anwendung ZOOM.
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