Immobilienbewertung nach dem Bewertungsgesetz
Erhalten Sie einen umfassenden Überblick über die Regelungen im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung.
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Allgemeine Informationen
Die steuerliche Immobilienbewertung für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer richtet sich zwingend nach den Regelungen des Bewertungsgesetzes. Allerdings haben Steuerzahler:innen die Möglichkeit, den niedrigeren gemeinen Wert durch ein fundiertes Sachverständigengutachten nachzuweisen.
Was Sie in unserer Veranstaltung erwartet
Unser Webinar Immobilienbewertung nach dem Bewertungsgesetz erläutert anschaulich, welche Regelungen im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung maßgebend sind. Dadurch können Sie als Sachverständige:r die Wertansätze und Bewertungsgrundlagen der Finanzverwaltung prüfen und nachvollziehen. Zu den ab 2023 aktualisierten Regelungen hat die Finanzverwaltung gleich lautende Erlasse herausgegeben, die für die Finanzämter bindend sind. Insoweit ergeben sich neue Berichtigungsmöglichkeiten bei einem nachträglich erzielten Kaufpreis.
Die Steuerzahlenden können einen von der steuerlichen Bewertung unabhängigen Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts durch ein Sachverständigengutachten führen. Seit 2021 verlangt die Finanzverwaltung jedoch auch einen Nachweis über die hinreichende Qualifizierung durch eine konkrete Zertifizierung von Sachverständigen.
Die Veranstaltung zeigt die genauen Einflussmöglichkeiten eines Sachverständigengutachtens auf, damit die letztlich „richtige“ Steuer festgesetzt werden kann. Die Kriterien, die das Finanzamt bei der praktischen Prüfung von Sachverständigengutachten anzulegen hat, werden ebenfalls erläutert. Dazu gehört auch das Spannungsfeld zwischen einem Gutachten und der steuerlichen Berücksichtigung von Belastungen.
Die fünftägige Webinar-Reihe besteht aus 5 Modulen á 90 Minuten mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten.
Modul 1 – Steuerliche Bewertung von unbebauten Grundstücken für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
Das erste Modul unserer Veranstaltung erläutert Ihnen anschaulich, welche Regelungen bei der steuerlichen Bewertung von unbebauten Grundstücken gelten.
Modul 2 – Steuerliches Ertragswertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
Mit dem Jahressteuergesetz 2022 hat der Gesetzgeber eine Vielzahl von Vorschriften angepasst, die seit dem 1.1.2023 maßgebend sind. Die aktuellen Änderungen sollen das Bewertungsgesetz an die ImmoWertV 2021 anpassen.
In diesem Modul wird die steuerliche Bewertung im Ertragswertverfahren dargestellt.
Modul 3 – Steuerliches Sachwertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
Mit dem Jahressteuergesetz 2022 hat der Gesetzgeber auch das bereits 2016 reformierte Sachwertverfahren erneut angepasst. Die aktuellen Änderungen sollen das Bewertungsgesetz an die ImmoWertV 2021 anpassen. Insoweit ist insbesondere ein Regionalisierungsfaktor und die Berücksichtigung eines Alterswertminderungsfaktors eingeführt worden.
Vor dem Hintergrund dieser Anpassungen wird im dritten Modul die steuerliche Bewertung im Sachwertverfahren aufgezeigt.
Modul 4 – Abgrenzung der steuerlichen Betriebsvorrichtungen vom Grundvermögen
Die im Steuerrecht erforderliche Abgrenzung der Betriebsvorrichtungen vom Grundvermögen ist in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung. In erster Linie ist die Abgrenzung wichtig, um zu entscheiden, welche Bestandteile eines Grundstücks nicht in die Wertermittlung einzubeziehen sind. Das ist auch für Sie als Gutachter:in maßgebend, wenn Sie den Nachweis eines niedrigeren gemeinen Werts nach § 198 BewG für Zwecke der Erbschaft-/Schenkung-/Grunderwerbsteuer führen. Darüber hinaus sind die Abgrenzungsgrundsätze jedoch auch für andere Steuerarten maßgebend, wie beispielsweise für die Ertragsteuer, Umsatzsteuer und Gewerbesteuer sowie gegebenenfalls für Investitionszulagen.
Dieses Modul stellt dar, wann nach der Maßgabe des Bewertungsgesetzes eine Betriebsvorrichtung vorliegt. Die wesentlichen Regelungen ergeben sich dabei aus dem sog. Abgrenzungserlass der Finanzverwaltung. Darüber hinaus sind auch Entscheidungen der Rechtsprechung von Bedeutung, die in dem Seminar zu Veranschaulichung exemplarisch dargestellt werden.
Modul 5 – Anforderungen an den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts bei der steuerlichen Grundbesitzbewertung
Die Regelungen des Bewertungsgesetzes enthalten eine Vielzahl von Pauschalierungen, so dass die Streubreite der Ergebnisse entsprechend ausfällt. Bei Überbewertungen haben die Steuerzahler allerdings die Möglichkeit, den niedrigeren gemeinen Wert durch ein fundiertes Sachverständigengutachten nachzuweisen.
Seit Juli 2021 verlangt die Finanzverwaltung auch einen Nachweis über die hinreichende Qualifizierung durch eine konkrete Zertifizierung von Sachverständigen. Gutachten, die von nicht hinreichend zertifizierten Sachverständigen eingereicht werden, weist das Finanzamt zurück. Zu den Einzelheiten des Nachweises des niedrigeren gemeinen Werts hat die Finanzverwaltung gleich lautende Erlasse herausgegeben, die für die Finanzämter bindend sind. Insoweit gesteht die Finanzverwaltung neue Berichtigungsmöglichkeiten bei einem nachträglich erzielten Kaufpreis zu.
Dieses Modul stellt zum Abschluss der Veranstaltung dar, welche Anforderungen an den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts bei der steuerlichen Grundbesitzbewertung zu erfüllen sind.
Vorteile
- Sie erhalten einen kompakten Überblick über die Regelungen, die im Rahmen der steuerlichen Immobilienbewertung maßgebend sind
- Sie lernen, welche Pauschalierungen der Gesetzgeber bei der steuerlichen Bewertung vorgibt
- Sie sehen, welche Bauwerke als Betriebsvorrichtungen nicht werterhöhend zu erfassen sind
- Sie erfahren, welche Kriterien das Finanzamt bei der praktischen Prüfung von Sachverständigengutachten anzulegen hat
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich an Sachverständige, Mitglieder von Gutachterausschüssen, Steuerberater: innen, Fachanwälte und Fachanwältinnen für Steuerrecht und alle Interessierten.
Agenda
Planung
Modul 1 | Mittwoch, 19.06.24 I 10.00 - 11.30 Uhr
Modul 2 | Donnerstag, 20.06.24 I 10.00 - 11.30 Uhr
Modul 3 | Freitag, 21.06.24 I 10.00 - 11.30 Uhr
Modul 4 | Montag, 24.06.24 I 10.00 - 11.30 Uhr
Modul 5 | Dienstag, 25.06.24 I 10.00 - 11.30 Uhr
Themenübersicht
Die folgende Übersicht enthält eine Auswahl aller Themenbereiche, welche in den Modulen 1 bis 5 unserer Veranstaltung behandelt werden.
Modul 1 – Steuerliche Bewertung von unbebauten Grundstücken für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
1. Einführung
Steuerliche Maßgeblichkeit bei der Erbschaft-/Schenkung-/Grunderwerbsteuer
Auswirkungen einer Bewertung
Escape-Klausel durch Sachverständigengutachten
Umfang des Grundvermögens
2. Begriffsbestimmungen
Gebäudebegriff
Abgrenzung von den Betriebsvorrichtungen
Vorrang der steuerlichen Verfahren
Definition der Grundstücksarten und neuer Wohnungsbegriff
3. Bewertung von unbebauten Grundstücken
Bodenrichtwerte der Gutachterausschüsse
Maßgeblicher Grundstücksmarktbericht
Wertbeeinflussende Merkmale
Enge Grenzen der Modifikation von Bodenrichtwerten
Planungsrechtliche Geschossflächenzahl
Abweichende Grundstücksgröße
Wertrelevante Geschossflächenzahl
4. Grenzen des Pauschalverfahrens
Modul 2 – Steuerliches Ertragswertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
1. Allgemeines
2. Ertragswertverfahren
Förmliches Feststellungsverfahren
Bewertungsverfahren in Abhängigkeit der Grundstücksarten
Berechnungsschema
3. Ermittlung des Gebäudeertragswerts
Ermittlung der maßgebenden Miete
Umfang in den Mietertrag einzubeziehenden Beträge
Nicht zur Miete gehörende Zahlungen
Voraussetzungen für den Ansatz der üblichen Miete
Bestimmung des Jahresertrags bei Ferienwohnungen
Ableitung der üblichen Miete aus dem Mietspiegel
Ableitung der üblichen Miete aus dem zu bewertenden Objekt
Angepasste Bewirtschaftungskosten nach dem Jahressteuergesetz 2022
Index 2024
Wirtschaftliche Gesamtnutzungsdauer
Gründe für eine Verlängerung der Gesamtnutzungsdauer
Kapitalisierung des Gebäudereinertrags
Bestimmung des Liegenschaftszinssatzes nach dem Jahressteuergesetz 2022
Ansatz des gesetzlich festgelegten Liegenschaftszinssatzes
Modul 3 – Steuerliches Sachwertverfahren für Zwecke der Erbschaft-/Schenkungsteuer
1. Allgemeines
2. Vergleichswertverfahren
3. Sachwertverfahren
Förmliches Feststellungsverfahren
Bewertungsverfahren in Abhängigkeit der Grundstücksarten
Berechnungsschema
4. Ermittlung des Gebäudesachwerts
Tabelle Regelherstellungskosten
Jährliche Baupreisindizes
Index 2024
Regionalisierungsfaktor nach dem Jahressteuergesetz 2022
Alterswertminderung nach dem Jahressteuergesetz 2022
Ansatz eines Mindestwert-Restwerts
Wertzahlen
Brutto-Grundfläche
Änderung bei besonders werthaltigen Außenanlagen
Rechtsprechung: „Regelmäßiger“ Mindestwertansatz im Sachwertverfahren
5. Grenzen des Pauschalverfahrens
Modul 4 – Abgrenzung der steuerlichen Betriebsvorrichtungen vom Grundvermögen
1. Allgemeines
Erhebliche Konsequenzen bei der steuerlichen Behandlung
Steuerübergreifende Bedeutung der Abgrenzungsfragen
2. Umfang des Grundvermögens
Maßgeblichkeit des Bewertungsgesetzes
Gleich lautende Ländererlasse zur Abgrenzungsfrage
3. Abgrenzung der Betriebsvorrichtungen vom Grundvermögen
Abgrenzungsschema
Zusammenhang zum Gewerbe
Wesentliche Bestandteile
Zubehör
4. Gebäudebegriff
Abschließende Bestimmung der Gebäudemerkmale
Möglichkeit des Aufenthalts von Menschen
Schutz gegen Witterungseinflüsse durch räumliche Umschließung
Standfestigkeit
Feste Verbindung mit dem Grund und Boden
Beständigkeit
5. Beispiele aus Rechtsprechung und Verwaltung
Modul 5 – Anforderungen an den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts bei der steuerlichen Grundbesitzbewertung
Steuerliche Auswirkung
Voraussetzungen für den Nachweis des niedrigeren gemeinen Werts
Kriterienkatalog
Umgang des Finanzamtes mit Belastungen durch ein Nießbrauchsrecht
Anforderungen an Sachverständige von Seiten des Finanzamts (Zertifizierung)
Gleich lautende Ländererlasse
Rechtsprechung zu Miteigentumsanteilen
Berichtigungsmöglichkeit durch Kaufpreis
Rahmenprogramm
Referent:innen
Organisatorische Hinweise
WEBINARINFORMATIONEN
Wichtige Hinweise
Wir freuen uns über Fallbeispiele oder explizite Themen aus Ihrem Unternehmensalltag, welche – spätestens 2 Wochen vor Veranstaltungsbeginn – vorab per E-Mail eingereicht werden können.
In der Teilnahmegebühr enthalten
- Teilnahmebescheinigung
- Umfangreiche Vortragsunterlagen (digital)
Technische Voraussetzungen
Die Veranstaltung erfolgt über die Anwendung ZOOM.
Bitte lesen Sie frühzeitig die Systemanforderungen und führen Sie idealerweise einen System-Test bei dem genannten Systemanbieter durch.
Unsere technischen Voraussetzungen zu unseren Online-Veranstaltungen sowie weitere Fragen und Antworten finden Sie hier.
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