Psychische Erkrankungen und Kindeswohl im Familienrecht
Auswirkungen psychischer Erkrankungen der Eltern auf die Kindeswohlgefährdung – Perspektive der Kinder und Jugendlichen
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Allgemeine Informationen
Psychische Erkrankungen wie Suchterkrankungen, Angststörungen oder emotional-instabile Persönlichkeitsstörungen stellen oft eine Herausforderung im Kinderschutz (§1666 BGB) dar. Doch wie beeinflussen diese Erkrankungen die Erziehungsfähigkeit und das Wohl der Kinder? Unsere Veranstaltung bietet fundierte Einblicke und praxisnahe Lösungsansätze für Fachkräfte im Bereich Kinderschutz und Familienrecht.
Einfühlsame Kommunikation: Vertrauen aufbauen und Zusammenarbeit fördern
Menschen mit psychischen Erkrankungen werden in der Gesellschaft häufig ausgegrenzt und begegnen den Fachpersonen im familienrechtlichen Verfahren folglich misstrauisch. Dies erfordert eine besonders feinfühlige Herangehensweise, damit die Eltern sich in den Gesprächen überhaupt mitteilen können. Nicht selten eröffnet dies die Chance, auch einvernehmliche Konzepte zur Absicherung des Kindeswohles mit allen Beteiligten zu entwickeln.
Strukturierte Risiko- und Schutzfaktorenanalyse: Belastungen betroffener Kinder erkennen und handeln
Im Rahmen der Begutachtung oder auch der Verfahrensbeistandschaft schätzen Sie ein, inwieweit die Kinder im Haushalt der Eltern gefährdet sind und ob bereits eine Schädigung eingetreten ist. Hierzu sind Kenntnisse über die einzelnen Störungsbilder und vor allem, wie diese sich konkret auf die Erziehungsfähigkeit der Eltern auswirken, hilfreich. Besonderes Augenmerk soll dabei auf den betroffenen Kindern liegen, beispielsweise welchen Belastungen sind Kinder suchtkranker Eltern ausgesetzt und worauf sollte in der Praxis geachtet werden. Weitere Fragestellungen können sein:
- Welche diagnostischen Schritte eigenen sich im Rahmen der Begutachtung und der Verfahrensbeistandschaft?
- Was sollte ich bei der Gesprächsführung mit den Kindern beachten?
Die Belastung der Kinder kann letztendlich nur in Abwägung aller bekannten Risiko-und Schutzfaktoren erfolgen. Insofern wird in der Veranstaltung praktisch aufgezeigt, wie eine solche Abwägung in der Praxis strukturiert stattfinden kann.
Ihr Mehrwert
Unsere Veranstaltung legt den Fokus nicht nur auf die Herausforderungen psychischer Erkrankungen, sondern zeigt Ihnen konkrete Lösungsansätze, wie Sie Kindern und Eltern gleichermaßen helfen können. Sie lernen praxisorientierte Techniken kennen, die Sie direkt in Ihrer Arbeit anwenden können – von der Diagnostik bis zur Gesprächsführung und Fallgestaltung.
Vorteile
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Vertiefung diagnostischer Fähigkeiten: Sie erlernen effektive Diagnoseschritte für die Begutachtung und Verfahrensbeistandschaft, speziell im Umgang mit psychisch erkrankten Eltern.
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Feinfühlige Gesprächsführung mit Eltern und Kindern: Sie entwickeln Techniken, um Vertrauen aufzubauen und eine offene Kommunikation zu fördern, selbst in schwierigen familiären Situationen.
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Strukturierte Risiko- und Schutzfaktorenanalyse: Sie erfahren, wie Sie Belastungen und Ressourcen systematisch abwägen, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
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Hilfe für Eltern und Kinder gleichermaßen: Sie erfahren, wie Interventionsformen sowohl Kinder entlasten als auch Eltern bei der Erziehungsfähigkeit unterstützen können.
Anerkennungen
- Sie haben die Möglichkeit, die Teilnahme an der Veranstaltung nach §15 FAO anerkennen zu lassen
Zielgruppe
Die Veranstaltung richtet sich an Psychologische Sachverständige im Familienrecht, Fachkräfte aus der Kinder- und Jugendhilfe, dem Kinderschutz, dem Familienrecht sowie an Verfahrensbeistandschaften und weitere Beteilige, die ihre Expertise im Umgang mit psychisch kranken Eltern vertiefen möchten.
Agenda
Planung
Dienstag, 08.04.2025
09.00 Uhr Empfang
09.30 Uhr Beginn
12.00 - 13.00 Uhr gemeinsame Mittagspause
16.30 Uhr Ende
Tee- und Kaffeepausen inklusive.
Themenübersicht
Die folgende Übersicht enthält eine Auswahl aller Themenbereiche, welche in unserer Veranstaltung behandelt werden sollen. Je nach Gruppendynamik können sich Verschiebungen in den Schwerpunkten ergeben.
1. Auswirkungen psychischer Erkrankungen auf Kinder:
- Welche Belastungen erfahren Kinder suchtkranker oder psychisch kranker Eltern?
- Woran lässt sich erkennen, ob eine Gefährdung oder Schädigung vorliegt?
2. Diagnostik und Gesprächsführung:
- Praktische Schritte zur Diagnostik in Gutachten und Verfahrensbeistandschaften
- Feinfühlige Kommunikation mit Kindern und Eltern – wie gelingt ein vertrauensvolles Gespräch?
3. Strukturierte Risiko- und Schutzfaktorenanalyse:
- Wie lassen sich Risiken und Schutzfaktoren für das Kindeswohl professionell abwägen?
- Praxisnahe Methoden für eine strukturierte Bewertung.
4. Intervention und Unterstützung:
- Welche Interventionsformen helfen Kindern, mit Belastungen umzugehen?
- Wie können Eltern sinnvoll unterstützt werden, um das Kindeswohl zu sichern?
Rahmenprogramm
Referent:innen
Organisatorische Hinweise
HYBRIDVERANSTALTUNG
Diese Veranstaltung findet in Präsenz und Online statt. Das entsprechende Format wählen Sie in einem Pflichtfeld unter „Anmeldeinformationen“ aus.
Wichtige Hinweise
Wir freuen uns über Fallbeispiele oder explizite Themen aus Ihrem Unternehmensalltag, welche – spätestens 1 Woche vor Veranstaltungsbeginn – vorab per E-Mail eingereicht werden können.
In der Teilnahmegebühr enthalten
- Teilnahmebescheinigung
- Umfangreiche Vortragsunterlagen (Digital)
- Mittagessen und Pausenverpflegung (Präsenz)
Technische Voraussetzungen
Die Veranstaltung erfolgt über die Anwendung ZOOM.
Bitte lesen Sie frühzeitig die Systemanforderungen und führen Sie idealerweise einen System-Test bei dem genannten Systemanbieter durch.
Unsere technischen Voraussetzungen zu unseren Online-Veranstaltungen sowie weitere Fragen und Antworten finden Sie hier.
Eine gute Internetverbindung ist Voraussetzung!